religion als antiker bücherclub.(prosa/gedichte/esseys/irrsinn)

jede, in subjektiver form, medial verbreitete deklaration infantiler normabweichung funktioniert wie plastiksprengstoff mit einer zeitregulierten zündung.

die idee, dass ein permanentes diskreditat der eigenen existenz manifestiert werden könnte, wirft menschlich/irdischen verstand in mesozoikale verhaltensmuster zurück.

die fliege paddelt in der tasse,

eruptiert geronne‘e masse….

dein verstand bohrt sich wie ein stalagtit in mein gehirn.

ohne flügelschlag durch raum und zeit.

sehe füße durch die schneise,

barrierer treppe, leise.

baumeln simultan zum tackt der wanduhr,

tick und tack.

wenn ich mich nun vergäße,

ich an deiner stelle säße, könnt ich mir dann vertrauen?

ich bin ein geisteskranker mensch. das bin ich seit meiner jugend. nur wer die konstante ist, welche sich daran versucht, dies zu entscheiden… das sei mal dahin gestellt!

es gibt keine relevanten messwerte, was normal ist und was nicht. alles wird von unseresgleichen geschaffen. alle gesetze entstehen von menschenhand. ich glaube nur noch mir selbst! und ich bin mir selbst der nächste. alles andere ist lediglich fiktion. nicht relevant! authorität ist nicht existent…. außer du lässt das zu. und dann wirst du einer von diesen menschen.

-freundschaft

kredenze transfusion mit gonorrhö

und cholesteatom…

läuft dir das leid in die arterien,

wohlgesonnen mir der geist…

dein ableben ist mir wie ferien,

meine freude beinah feist

ich verehre das nutzloseste an mir… den verstand.

und ging ich noch mit mir fremden gesichtern in den auren eines mir völlig fremden pseudosoziolologischen collektivs….

ich laich in jene leiche aal genetik unbeklommen,

als die peiniger mich finden, lachten sie nur leicht verkommen.

der mensch braucht jene hand, welche ihn führt durch die prämisse.

so manches mal, ich war so frei

trug ich zum leid des anderen bei.

ganz ohne reue oder scheue

brach gebein und herz entzwei

am ende ward was ewig währt,

die nacht den nächsten tag gebährt.

genährt von idiotie und wahnsinn

schimmernd wiegt die seide

mit dem atem aller derer,

welche meine seele wollen

ich blute aus den poren,

rorschach ward verschlissen…

zur empfindung auserkoren,

mein herz – leidig prämisse.

verständnis längst verloren!

-verwandt?

die mücke ist dem himmel nah,

was für sie was and‘res heißt.

sie fröhnt den exkrementen,

dem menschlichen verschleiß.

sie wartet vollem fokuses

an silber‘n armaturen,

bis jemand kommt und sich ergiest,

in abordal‘ konturen.

so kauert sie, den fremden schauend

erschaudernd mit den kiefern kauend…

ich gleite durch das raster

wie auf schienen – richtung absatz,

verweile dort im stillen,

der weg zum scheitel – grob gepflastert.

mein verstand schenkt mir die gleichung

zur erörterung des kastens,

dessen schloss aus purem golde

dessen inhalt zum tumulde

freundlich einläd und verleitet…

und dem ketzer lieblich huldigt.

für eine vielfalt philosophischer wahrheiten muss die beletristik als strohmann dienen, da die idee sonst zu sehr der ideologie ähnelt.

so, wie satire eig einen kern der wahrheit beinhaltet, welcher von der fassade der komödie verdeckt wird.

die realität befindet sich irgendwo dazwischen.

gehst nicht konform?

huldigst der norm?

hast nur vermeintlich

unbelegt meinung und zorn.

nicht von belangen,

bist kaum relevant…

bist dennoch laut

doch nur zum schein imposant.

ein kleiner fleck…

auf den segeln meines kompass‘

die winde zerpflücken den kern

deiner rasse.

ach wie ich dich hasse!!!!!

….so fern … und doch …

in allen farben schimmert galle

an der kerze der vergänglichkeit….

erbrachst dich in der kälte

deiner eignen unzulänglichkeit.

serviere dir auf tellern

patriarchem porzellans

deine eignen innereien

deine leber vorne an.

in allen farben schimmert galle

an der kerze der vergänglichkeit….

erbrachst dich in der kälte

deiner eignen unzulänglichkeit.

serviere dir auf tellern

patriarchem porzellans

deine eignen innereien

deine leber vorne an.

ich blick in das papier,

gar ganz hindurch

in fremde welten.

die irrelevanz der humanität

kristallisiert sich künstlich geltend.

ich brenne mit dem glase meiner

bebrillten sippe

grässliche konturen in die lippen

derer welcher, die da stehen,

reckend hälser, backen blähend,

in das nichts hinein deklarierend,

wie sich gleich und gleich verschmelze,

sich in scham betrübt schon übend

sich in der ungunst derer wälzen,

die sie einst stigmatisierten, und an den

pranger stellten

-tragikomik

großes blutbild, alles gut

kein krebs, kein herzeleid.

am nächsten morgen plötzlich tod

vor ironie gefeit…

-zuhause

statt müll zu entsorgen

integriere ich diesen ornamental,

subversiv zur dekoration

und zur decke vertikal.

fängt dieser an zu riechen,

und die fliegen laichen dort,

änder ich die perspektive,

zwing die fliegen zum abort.

als sie trauernd nun so kreisen,

ganz verzweifelt und fragil,

schürze ich die lippen leise,

atme ein, erfasse sie,

mahle langsam mit den kiefern

ihre körperchen zu brei

stülpe diesen über zunge

tu es dem kaugummi gar gleich.

puste blasen mit kadavern

wundervoll im lichte schimmernd

als ich so sitze und genieße

denk ich : was für ein schönes zimmer.

wer glaubt, dass ein wirtschaftlicher liquiditätsbrennpunkt ein hörers kontingent an nahrung und anderen lebenswichtigen formalien zur verfügung hätten, wenn die reichen nur einen bruchteil dessen hätten, was sie haben, der hat vermeintliches ökosystem nicht begriffen.

-eiskunstlauf-

auf klingen läufst du kapriolen,

in undeutlich geschwungner schrift

in die kammern meines herzens

ich liebe dich – vergissmeinnicht.

-physik

ich wohne in der scheibe.

in der scheidewand verödet

das doppelglas vermeidet

die tangente mancher töne

mein blickfeld ändert sich

nur wenn sich licht

dort hindurch bricht.

-kleinanzeige

suche wohnung :

zwei zimmer, küche

guillotine…

verruchter keller,

hohle wände,

frei von faun und pestiziden.

-at akta

sitze am fenster

leise atmend

da der abend längst versiegt…

ritze die kargen initialen

meines ich’s ins narrativ

wenn der morgen durch die lieder

meiner blinden augen glimmt

nehm ich papier und klaub den staub

der schnitzerei ganz unbestimmt

leg ihn auf unbescholtenes blatt,

winkle dies an, bis dieser

kaum, und doch grazil im trüben blick des grauen tags gänzlich im schaum

der süßen träume jetzt verfliegt.

der staub den saum der tiefen gunst des

blatt‘s besiegt.

was bleibt in anschluss dieses wahns?!

die blaupause meiner ahnen.

-hypochondrie

schenk dem hypochonder

thermometer und verband

damit er noch gekonnter

appelliert an dem verstand

wenn er dann erstirbt

diesmal nicht nur so zum schein

plötzlich keiner für ihn bürgt

und es interessiert dann auch kein schwein…

-mentor

ich lehre dich des lebens manifest

erläuterte er in dezentem spanisch

zog den colt und richtet sein gemächt

prüft meinen fokus nur sporadisch

er zog den hahn zum mechanischen klick

mein gesicht verlor jegliche phlegmatik

schoß sich den schädel sauber vom genick

lehrte mich die komik in der tragik

denn eben war sein wesen noch präsent

schien für mich beinahe schon pragmatisch

nun blicke ich wie sein gehirn gerinnt

an der seite seines mahagoni nachttischs.

-die flöte

einmal wirst du sterben

und so werd ich tirilieren.

auf der flöte des verderbens

harmonien komponieren.

ich nehm der flöten vier

und bau ein tischlein aus der tugend

dein leben, wie du‘s kanntest

läuft gen abfluss durch die fugen.

-erdlinge

der polizist macht sich noch frisch

bevor er seine schicht antritt

er sticht mit präsizion

in gebeugten apparat

die vene öffnet sich

blut mit lieblich gift gepaart

jetzt ist er klar und voller laune

konzentriert sich auf die fahrt

übersieht kontur des baumes

bringt sich um fast um ein haar

-kinderlied

in brüssel scheint die sonne

in kellern der doktoren

sie wandert aus den rissen

der fassade sanfter poren

dein haar verglimmt im ofen

sind dem zweck nicht relevant

ein paar baumeln noch lose

in des doktors großer hand

so iss mein kind, damit du wächst

im umfang deiner weiblichkeit

ich schreibe um der existenz zu fröhnen

auf klumpig pergament

ich lese in den höchsten tönen

des teufels ornament

-der gaukler

die lungen wund

die hose dreckig

das t shirt das ich trage speckig

die venen schleißen durch die nacht

im osten wird’s schon hell

nach links, nach rechts

blick grade aus

verlass ich das bordell

ich bin gerne da

zum ruhen

denke mir nichts groß dabei

ich lenk aufmerksamkeit geschickt

am wesentlich vorbei

und wenn mich dann im morgendämmern

doch einer mal sieht

so schieb ich’s auf die liebe

denn in die bin ich verliebt

die dirnen sind des himmels trugschluss

liebe nur für schilling

ich bin schwach und ausgelaugt

und so dem fleische willig